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***Justice for All***

Justice for All Serie: The Game of Appearances „Justice for All“ verhandelt Gerechtigkeit nicht als moralisches Versprechen, sondern als Idee, die an Macht gebunden ist. Vor 25 Jahren konzipiert und in diesem Jahr im Studio vollendet, spannt das Werk einen zeitlichen Bogen, der zeigt: Die Frage nach Fairness altert nicht – sie wiederholt sich. Die asiatisch inspirierte Justitia erscheint als beschädigte Statue, gefangen zwischen Idealform und realer Wirkungslosigkeit. Ihre verbundenen Augen markieren keine Neutralität, sondern die Abstraktion eines Rechts, das den Menschen in der Wirklichkeit oft verfehlt. Der fehlende Arm steht für eine Handlungsmacht, die selektiv verteilt wird. Gerechtigkeit erscheint hier nicht als Gleichmaß, sondern als Inszenierung, die Ordnung verspricht und Ungleichheit stabilisiert. Das Podest hebt das Ideal empor, während es zugleich seine Unbeweglichkeit offenbart. Das Bild stellt die radikale Frage, ob Gerechtigkeit je unabhängig von Besitz, Einfluss und Deutungshoheit existieren konnte.


  • calendar

    01.01.1970

  • time

    Thursday
    00:00 - 00:00

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